Kennen Sie das - diesen Moment, in dem sich ein Weg für Sie öffnet und Sie eine neue Richtung erkennen? Können Sie sich vorstellen, dass dies durch Malen geschieht? Eine, die es erlebt hat, ist Sonja (Name geändert). Kommen Sie mit auf Sonjas Reise aus der Angst.
Irgendwie standen wieder Entscheidungen an. Ihre Angst vor Entscheidungen lähmte sie. Vieles schien Sonja zu überrollen und sie berichtete im Malatelier von einem wiederkehrenden Traum, in dem eine hohe Welle sie zu überfluten droht.
Beim Malen entstand eine rote Figur mit angedeutetem Frauengesicht – aber die blaue Farbe, die sich dann aufdrängte, war Wasser, welches die Frau zu überfluten drohte. Sonja wollte dieses Bild nicht. Ihr Traum war plötzlich sehr präsent. Ihr war richtiggehend übel. Sie wollte alles übermalen, aber ich stoppte sie und meinte, es wäre wert, dass sie sich das einmal ansehe. Ein für Sonja schlimmes Bild. Ihre Angst, vom Wasser überflutet zu werden, hatte sie erwischt. Jetzt war es da. Sichtbar. Die Welle im Rücken der Frau.
Was könnte der Frau denn helfen, die dem Wasser so ausgeliefert war, fragte ich Sonja, die sehr aufgewühlt wirkte. Daraufhin fing sie an, die weibliche Figur noch einmal aus einiger Entfernung zu malen, mit dem Rücken zum Wasser sitzend. So saß die Frau zwischen Land und starken Wellen, aber die Gefahr von den Wellen überrollt zu werden, bestand immer noch.
Da kam Sonja die Idee, dass sie ihr einen Halt verschaffen könnte. Ein Leuchtturm oder Pfosten an Land, mit einem Seil, an dem sie sich festhalten konnte. Das war schon eine große Hilfe und sie sagte, das gebe der Frau schon mehr Sicherheit.
Beim nächsten Malen war die Frage, wie es denn jetzt der Frau gehe, ob sie denn immer noch so gefährlich nah am Wasser wäre, dass sie jeden Moment überflutet werden könnte.
Auf einem neuen Blatt fing Sonja wieder an das Wasser zu malen und dann den Strand. Wo war die Frau? Einem Impuls folgend malte sie sie auf dem Strand sitzend dem Wasser zugewandt. Ja, sie blickte auf die Wellen in einigem Abstand vom Wasser und es sah aus als habe sie trotz heftiger See keinen Stress. Das Bild strahlte Ruhe und keine akute Gefahr mehr aus.
Sonja ging es mit einem Mal viel besser. Sie hatte es
sich erlaubt, ihre Angst anzusehen. Dadurch zeigten sich plötzlich neue
Möglichkeiten im Umgang mit ihr.
Als sie das nächste Mal beim Malen war, nahm sie wieder
blaue Farbe. Sie sagte, sie habe richtig Lust Wasser zu malen.
Diesmal sah das Ganze dann schon anders aus. Ruhige See
und eine Person , die entspannt schwimmen konnte. Ganz einfach.
Was war passiert? Sonja hatte durch das Malen ihre Angst überwunden und eine Art Heilung erfahren. Später berichtete sie, dass sie von einer bedrohlichen großen Welle danach nie wieder geträumt habe. Auch mit Entscheidungen könne sie leichter umgehen und empfinde sie nicht mehr als Bedrohung. Sonja hatte Lust auf Wasser bekommen und die für sie wertvolle Erfahrung gemacht, dass sie Neues erleben kann, wenn sie sich ihre Angst anschaut.
Ich lade Sie ein, mit mir darüber zu sprechen oder mir zu
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